Heizung drosseln im Mehrfamilienhaus - keine gute Idee wegen HKV

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Da mir also die in der Aufheizphase relativ große Übersteuerung nicht gefallen hat und eingestellte 20 Grad in der Spitze bei 22 Grad endeten (auch beim Raumthermostat), habe ich nun testweise mal den Durchfluss des Heizkörpers verringert. Die Heizkurve war nun kein Sägezahn mehr, sondern eine stetig ansteigende Kurve, die sich dem eingestellten Wert annäherte. Für 22 Grad hat der Durchfluss in meinem Test eigentlich gar nicht mehr gereicht.

Allerdings ist natürlich nun der Heizkörper dauerhaft warm, sprich das Ventil geöffnet. Das bedeutet der daran angebrachte Heizkostenverteiler zählt und zählt und zählt. Das tut er bei der Sägezahnkurve halt nur in der Zeit in der der Heizkörper aufgeladen wird und seine Wärme dem Raum zuführt. Da aber in den Energiekostenabrechnungen dem Heizkörper ein Faktor zugeordnet ist, der die Leistung des Heizkörpers beinhaltet, stimmt natürlich nach Durchflusssenkung die Leistung nicht mehr. Das heißt der Heizkostenverteiler zählt und zählt und zählt. Und müsste eigentlich mit einem viel niedrigeren Faktor multipliziert werden.

Also man tut sich damit keinen Gefallen. Es würde ein komplett neuer Hydraulischer Abgleich im gesamten Haus notwendig werden, Die Daten für Faktoren in der Energieabrechnung müssten angepasst werden. Und alles nur weil ich mein Thermostat gewechselt habe, dass nicht smart genug ist. Die eingestellte Temperatur herzustellen.

Ich hatte auch testweise mein "altes" analoges Thermostat am Ventil, da hatte ich überraschenderweise zwar auch einen Sägezahn, aber eine eingestellte Temperatur schwankte im 0,5 Grad bereich. Bei eingestellter Stufe 2,5 schwankte es zwischen 19,7 und 20,4 am Raumthermostat, was natürlich sehr viel angenehmer ist.

Ich versuche mir nun wenigstens die Aufheizphase am Morgen im Zeitplan so zu Programiern, dass erst mal 15 Minuten eine niedrigere Temperatur gefordert wird, die erfahrungsgemäß überschossen wird, dann 15 aus um dem Heizkörper Zeit zu geben die geladene Wärme an den Raum abzugeben und dann nochmal die gewünschte Temperatur die er evtl. nachregeln muss.

Das ist zwar viel Arbeit, da jeder Heizkörper anders ist, aber so habe ich das ganze selbst in der Hand. Am liebsten würde ich den Algorithmus abschalten und die Öffnungsstellungen am Ventil selbst einstellen.

Kommentare

  • superpeter
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    Genau das Problem beobachte ich auch in unserer Wohnung. Ich habe da tatsächlich deutlich mehr von einer „smarten“ Heizkörperregelung erwartet. Ich glaube bei dem Homeatic Evo System kann man jeden Heizkörper einmessen lassen.
    Grundsätzlich ist das ja ein Vermieterproblem. Wir haben in unserem Gebäude bisher keinen hydraulischen Abgleich gesehen, der ja eigentlich Vorschrift ist :/
  • neodishes
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    Was ich hier geschrieben habe, kann ich aber so auch nicht stehen lassen. Das sind mehr laute Gedanken und gefährliches Halbwissen. Normalerweise müsste ja die Temperatur am Heizkörper abnehmen mit weniger Durchfluss. Aber das tut er vor allem in unteren Bereich. Mein Heizkörper ist aber nun nur 30cm hoch, dafür 3 Rippen dick. Da nimmt der Heizkostenverteiler schon 33% der gesamten Höhe des Heizkörpers ein.

    Ich habe das nun auch versucht alles mal mit einem Laserthermometer zu messen. Die Temperatur am HKV war eigentlich die Gleiche. Ob da nun viel oder wenig durchgeflossen ist.